Menschenwürdig sollte der Aufenthalt derer sein, die den größten Teil des Tages bei schwerer Arbeit im Freien, an der Maschine, im Büro zugebracht und für die Gesamtheit Werte geschaffen hatten.
Ihre Wohnung sollte ihnen Erholung bieten und ihnen nicht die dürftige Lage noch eindringlicher vor Augen führen. Licht und Luft sollten zu ihnen dringen können, sie und ihre Familien erfrischen und erfreuen. Nicht nur ein einziges Zimmer sollte einer vielköpfigen Familie als Schlaf-, Wohn- und Küchenraum dienen, in dem dann von Ordnung und Sauberkeit kaum die Rede sein konnte. Badegelegenheit sollten geschaffen werden, die auch der Minderbemittelte beanspruchen kann. Die Kinder sollten in einer freundlichen Wohnung aufwachsen und darüber hinaus auch die Möglichkeit erhalten, in einem sauberen luftdurchwehten Hofe und Garten sich eine kräftige Gesundheit zu erspielen.
Den dargelegten Forderungen kamen die damaligen privaten Bauunternehmer nicht nach, sie konnten sie auch oft nicht erfüllen. Und so blieb nichts anderes übrig, als Selbsthilfe. Überall bildeten sich Baugenossenschaften, besonders auch in dem rasch aufstrebenden Düsseldorf.
Unter diesen Vereinigungen nimmt der Staatseisenbahner-Bauverein eine besondere Stellung ein, die in seiner Satzung Ausdruck findet.
So dürfen seine Häuser nicht veräußert und nur als Wohnung für die im Staatseisenbahndienst beschäftigten Mitglieder des Vereins verwendet werden. Weil die Bediensteten der Eisenbahn häufig versetzt werden, konnte man nicht allgemein darauf ausgehen, Eigenheime zu schaffen.
Damit ein Wechsel wenig Schwierigkeiten machte, waren Mittelstandswohnungen zu bauen für Familien, die ziemlich gleiche Ansprüche stellen.